Kurs-Programm der OSD

Schmerzneurowissenschaft, Vielfalt der Körperrepräsentationen und interozeptive manuelle Ansätze in der osteopathischen Behandlung

Kursfakten

Voraussetzungen zur Teilnahme

Osteopath:in (mind. 4-jährige Ausbildung)

Kursgebühr

594,00 

24 Plätze frei

24 Plätze frei

Kursdetails

Kursinhalt

Dieser Kurs verbindet moderne wissenschaftliche Ansätze mit einem Erbe, das aus der indigenen Medizin stammt. Ziel ist es, nicht nur die Anfänge der Osteopathie – wie sie von A.T. Still nach seinen Begegnungen mit indigenen Stämmen eingeführt wurde – zu würdigen, sondern auch evidenzbasierte und kulturell sensible osteopathische Behandlungen in der heutigen Zeit zu fördern.

Der Kurs stellt das Cynefin-Framework als Werkzeug zur Unterstützung klinischer Entscheidungsfindung vor und zeigt dessen Anwendung im personenzentrierten klinischen Denkprozess. Dieses Framework berücksichtigt die Vielfalt therapeutischer Ansätze in der Osteopathie, einschließlich der kranialen Osteopathie.

Die Kursinhalte sind auf einer wissenschaftlichen Grundlage aufgebaut, die sich aus den Neurowissenschaften der Wahrnehmung speist. Sie beschreibt Veränderungen im Körperbewusstsein, die in Ansätzen aus traditionellen/indigenen Heilmethoden beobachtet werden. Diese manuellen, interozeptiven Ansätze spiegeln das Körper-Geist-Seele-Prinzip wider, das bei der letzten Aktualisierung der osteopathischen Prinzipien in den USA (Rogers et al., 2002) wieder in den Vordergrund gerückt wurde.

Lernziele:

  • Vertieftes Verständnis des historischen Erbes der indigenen Medizin in der osteopathischen Praxis:
    Entwickeln Sie ein kritisches Verständnis für die Integration traditioneller/indigener Heilmethoden durch A.T. Still in die osteopathischen Prinzipien. Untersuchen Sie deren zeitgenössische Relevanz sowie die ethischen Implikationen im modernen Gesundheitswesen.
  • Orientierung im wissenschaftlichen Kontext der Osteopathie:
    Analysieren Sie historische Modelle der Osteopathie durch die Perspektive der modernen Neurowissenschaften. Erforschen Sie insbesondere die neurobiologischen Grundlagen von Wahrnehmung und Schmerz sowie deren Zusammenhang mit interozeptiven manuellen Techniken in der kranialen Osteopathie.
  • Erweiterung der klinischen Praxis durch kulturell sensitive Ansätze:
    Verbessern Sie Ihre Kompetenz in kranialen Techniken durch die Integration personenzentrierter und kulturell sensibler Behandlungsansätze. Fördern Sie tiefere Verbindungen zu Patient*innen und eine effektive Kommunikation innerhalb interdisziplinärer Gesundheitsteams.
  • Förderung des beruflichen Wachstums in einem inklusiven Rahmen:
    Schaffen Sie ein kollaboratives Umfeld für Peer-Learning und Reflexion, während Sie evidenzbasierte Praktiken zur Bereicherung der osteopathischen Versorgung nutzen. Entwickeln Sie eine starke berufliche Identität, die auf Mitgefühl, Zusammenarbeit und der Integration traditioneller Weisheiten mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.

Erfahre mehr über Rafael Zegarra und seine osteopathischen Ansätze im Interview mit Rafael Zegarra und Torsten Liem.

Dozent/en

Rafael Zegarra-Parodi (FRA)
Rafael Zegarra-Parodi ist ein französisch-peruanischer Osteopath, der dem General Osteopathic Council (GOsC) im Vereinigten Königreich angeschlossen ist. Er schloss sein Studium 1997 ab und praktiziert seit 1999 in Paris. Rafael ist aktiv in der osteopathischen Ausbildung und Forschung tätig (h-Index = 10). Seit 2014 ist er mit dem A.T. Still Research Institute in Kirksville, Missouri (USA), verbunden, nachdem er dort von 2012 bis 2014 eine Vollzeitstelle als Forscher innehatte. Darüber hinaus war er von 2014 bis 2024 Mitherausgeber des International Journal of Osteopathic Medicine (IJOM) und ist Mitglied des Exekutivausschusses von DO-Touch.NET, dem führenden praxisbasierten Forschungsnetzwerk für osteopathische Ärzte in den USA. Er hat auch mit vielen Medizinmännern und -frauen verschiedener Stämme Nord- und Südamerikas zusammengearbeitet, wo sich die Vorstellungen vom Körper in Bezug auf Gesundheit, Krankheit und Leiden von der westlichen Sichtweise unterscheiden. Sein Hauptinteresse gilt derzeit der kritischen Bewertung des osteopathischen Körper-Geist-Seele-Grundsatzes, der 2002 vom Berufsstand in den USA wieder eingeführt wurde, um eine personenzentrierte, kultursensible und evidenzbasierte klinische Versorgung zu fördern. Rafael ist außerdem Mitbegründer von BMS Formation, einem französischen Anbieter für berufliche Weiterbildung, der evidenzbasierte Praktiken sowie interdisziplinäre und interkulturelle Gesundheitsversorgung fördert.

Kursdetails

Kursnummer

Nummer 26MC01RZ Kategorie

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